Standard Yarn Weight System in Deutsch erklärt...



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In englischsprachigen Anleitungen wird die benötigte Wolle meistens mit Begriffen wie "DK", "Bulky" oder "Worsted weight" benutzt.
Das ist ein System das in den USA entwickelt wurde und damit wird die Dicke vom Garn standardisiert. Somit soll es leichter sein unterschiedliche Garne zu vergleichen und ersetzen.

In Deutschland wird die Lauflänge und die Stärke vom Garn gleichgesetzt, was aber je nach Hersteller, Material und Zwirnung unterschiedlich ausfallen kann und somit auch völlig unterschiedliche Maschenproben entstehen. Auch die empfohlenen Nadelstärken variieren oft zwischen den Herstellern, denn die Stärken werden nach den "Vorlieben" der Wolldesigner gewählt. Der eine Hersteller setzt auf festes Arbeiten der andere auf lockere Maschen und selbst hat man ja auch seinen "Häkelstil".
So kann es euch passieren, das Ihr von Firma XY das Topflappengarn mit einer Häkelnadel 3,0 mm verarbeiten sollt, Firma 0815 aber bei dem "exakt gleichen" Garn die Nadel 4,0 mm empfiehlt......so Ihr lest nun aus der englischen Anleitung heraus, daß Ihr die Nadel 3,0 mm und xxx Meter Lauflänge benötigt.....und dann?
Passt es nicht....!!!

Hier mal ganz grob zusammengefasst wie man sich am amerikanischen System orientieren kann.
Dort werden die Garne nach tatsächlicher Dicke unterteilt - lasst einfach mal die Tabelle auf Euch wirken:



Crochet Gauge bedeutet Maschenzahl; 4 inches = 10,16cm; Beispiel: Wolle DK wird benötigt - kauft/nehmt Wolle für Nadel 4,5 - 5,5 mm; mit dieser Wolle solltet Ihr mit 12 - 17 Maschen eine Länge von 10,16 cm haben. Hook in Metric Size sind die Nadelgrössen wie wir sie kennen ;o)

Mit dieser Tabelle ist es dann ganz einfach DIE Wolle zu finden.....hier müsst ihr dann nicht auf Materialzusammensetzung u.ä. achten.
Also noch mal mit Beispiel....
...in einer Anleitung steht bei Yarn Weight: Aran (oder Medium 4)

Nehmt die Tabelle sucht Aran (bzw. sucht im unteren Bild nach der "Wolle mit Zahl") und schaut welche Nadelstärke hierfür empfohlen wird. 

In unserem Beispiel wäre das 5,5 - 6,5 mm.
Sucht euch jetzt aus eurem Wollvorrat die Wolle die Ihr am liebsten verarbeiten würdet und natürlich auch mit der Nadelstärke passt (nicht auf die Banderole achten, sondern einfach wie "Häkelnadel und Wolle" für Euch am besten passt!! - ich selber hab Wolle für die Nadel 3 mm empfohlen wird ich aber am besten mit einer 4mm verarbeiten kann!!)
Mit Wolle und Nadel bewaffnet - holt noch schnell ein Maßband - und schlagt jetzt erst mal 11 Maschen an.
Jetzt messen - sind wir schon bei 10,16 cm oder brauchen wir noch ein paar Maschen? (hier max. 14)
Wenn Ihr die Länge in etwa getroffen habt, häkelt einfach ein paar Reihen und messt noch mal die Breite nach.
Wenn Breite und Maschenanzahl passen müsst Ihr nur noch die benötigte Menge horten und da ist es dann egal ob Ihr hierfür Baumwolle mercerciert, Alpaka, Meriono, Synthetik....wählt, wichtig ist dann nur noch die Lauflänge.
P.S. Lauflänge von Yard auf Meter kann man dann in Google umrechen.

So damit wir das ganze aber vorher schon ein wenig "vorsortieren" bzw. die Auswahl etwas minimieren können gebe ich noch einen Tipp wie man ganz einfach feststellen kann zu welcher Garngruppe man tendieren sollte.
Hier kann man die WPI-Methode anwenden....
.....bedeutet Wraps per Inch und funktioniert folgendermassen:
Ihr wickelt um ein Lineal schön gleichmäßig (nicht zu fest/locker) und nebeneinander die Wolle. Das ganze so zusammenschieben, daß sie glatt und lückenlos nebeneinander liegt. 
Die "Gesamtbreite" der Wicklung sollte genau 2,54 cm sein - entspricht einem Inch - und jetzt zählt wie oft umwickelt wurde.
Das könnt Ihr dann mit der folgenden Tabelle vergleichen......
bei unserem Beispiel mit der Wolle "Aran" bzw Yarn Weight "Medium 4" sollte Eure gewählte Wolle 10 - 12 mal "gewickelt" sein.

Ich hoffe das ist alles einigermaßen verständlich erklärt, ansonsten fragt mich einfach...

Beachtet bei dieser Tab. die Begriffe "Knit" und "Needle" nicht - das ist nur zum Stricken - Was aber ganz toll hier ist, das hier die Lauflänge (Yards) per 100 g zu sehen ist, und für was man die Wolle am besten verwenden kann....












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